Die letzte Woche stand für Otto Krammer und mich ganz klar im Zeichen der E-Commerce Expo in Berlin - in der heutigen Ausgabe geben wir ein kurzes Update, wie die Community aktuell tickt! Comsysto Reply realisiert seit über 15 Jahren komplexe e-Commerce-Lösungen für Kunden aus allen Branchen. Parallel dazu verfolgen und analysieren wir relevante Trends in unserem e-Commerce Lab, um schon heute bereit für die Herausforderungen von morgen zu sein. Unsere Insights teilen wir hier - jede Woche dienstags!
Zwei Tage, fünf Bühnen, 284 Aussteller, mehr als 13.000 Besucher - das erste große e-Commerce-Event des Jahres war direkt ein ordentlicher Auftakt in 2025. Es war einiges los, und so viel ist jetzt schon sicher: nächstes Jahr wird es in der Messe Berlin als neue Location noch einmal eine Nummer größer. Aber bleiben wir erstmal in 2025. Wir haben zwei Tage lang unzählige Talks und Aussteller besucht und viele interessante Gespräche geführt!
Ja, auch hier steht KI im Fokus
Besonders interessiert waren wir an innovativen Software-Lösungen, die uns helfen echte Probleme unserer Kunden in der echten Welt besser zu lösen als bisher. Und natürlich ging es dabei wie bereits in zwei Newsletter-Ausgaben dieses Jahr um die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz. Das Schöne an Messen in der echten Welt ist: man kann die Relevanz von Themen sehr einfach messen, indem man einfach nur die Menschenmassen beobachtet. Und so viel ist sicher: Das Interesse war sowohl in Vorträgen als auch an den entsprechenden Ständen riesig!
In die Praxis schafft es ein Hype erst, wenn dieser auch echten Mehrwert liefert. Und zwar messbar! So sehr LLMs auch in anderen Bereichen, z.B. bei der Content-Erstellung, helfen können - die härteste Währung im e-Commerce ist und bleibt die Conversion Rate. Und genau dort setzen verschiedene Produkte aus unterschiedlichen Winkeln an.
Erklären, Beraten, Sortieren, …
Der Nutzer soll im Online-Shop ähnlich beraten werden wie von einem richtigen Verkäufer? Sven Mößbauer und Nicolas Buchalik von Neocom.ai haben uns live ihre Antwort auf dieses Problem präsentiert. Die Integration ist denkbar einfach, im Wesentlichen reichen ein aktueller Produktdaten-Feed und ein paar weitere Daten über das Unternehmen selbst, um geführte Produktberatungs-Funnels oder komplett offene Chat-Konversationen in den eigenen Shop einbetten zu können. Und auch andere Anbieter wie Frontnow werben mit Shopping Assistants und nutzen KI für die Datenanreicherung und -korrektur.
Sucht der Nutzer weniger eine konkrete Beratung für ein einzelnes Produkt (klassisches Beispiel: “Ich brauche ein neues Fahrrad.”) sondern eher ein breiteres Shopping-Erlebnis, beispielsweise neue Outfits, wird eine andere Dimension extrem relevant: die richtige Sortierung. Diese zu personalisieren verspricht potentiell enorme Conversion-Verbesserungen. Häufig scheitert das aber entweder an zu langsamen Antwortzeiten oder am Datenschutz. Genau dieses Problem hat ODOSCOPE gelöst - inklusive genauem Tracking des resultierenden Uplifts. Und komplett ohne Daten, die Cookies o.ä. erforderlich machen. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Matthias Bettag erzählt gerne mehr darüber, wie das funktioniert…
Wie wird E-Commerce im Jahre 2030 aussehen?
Abseits von konkreten Lösungen hat uns der Vortrag „Mut statt Mittelmaß: Innovative Strategien für langfristigen Erfolg“ von Sebastian Hamann, dem Co-CEO von Shopware, inspiriert. Kernaussage: Wir befinden uns aktuell in einer Umbruch-Phase. Klassische Online-Shops (Landing-Pages, PLP, PDP, Checkout) werden sehr bald weniger relevant sein, und wir bewegen uns in Richtung einer Zukunft, in der es im Wesentlichen Lösungen für zwei verschiedene Zielgruppen geben wird. Entweder steht das Shopping-Erlebnis im Vordergrund, oder es geht um das möglichst einfache und zeitsparende Finden eines bestimmten gesuchten Artikels. In einer der nächsten Ausgaben werden wir genauer auf die Implikationen eingehen - an der richtigen Stelle zu beraten und personalisiert zu sortieren ist ein Anfang, aber noch lange nicht das Ende…

Wie kommen wir in diese Zukunft?
Wie immer gibt es keinen klaren Weg, dem wir einfach nur folgen müssen. Klar ist: für den langfristigen Erfolg braucht es kontinuierliche Anpassung an die sich ändernden Kunden-Erwartungen - und eine datengetriebene Analyse, ob diese Anpassung zu den gewünschten Ergebnissen führt. Dafür braucht es eine e-Commerce-Plattform mit der nötigen Flexibilität und Agilität, um dies bestmöglich zu unterstützen. Genau zu diesem Ergebnis kam Michael Türk von Spryker in seinem Vortrag „The Collapse of Traditional Commerce: Why Innovation is No Longer Optional“.

Und was passiert in der analogen Welt?
Vor allem eines: Die Ware muss zum Kunden. Egal ob an der Wohnungstüre, in Packstationen, oder per Click & Collect. Die Logistik ist und bleibt eines der komplexesten Felder im Online-Handel. Insbesondere dann, wenn Online- und Offline-Welt verschmelzen. Hier setzt MediaMarktSaturn neue Maßstäbe und liefert Produkte in deutschen Großstädten in maximal 90 Minuten direkt nach Hause - eine enge Integration mit Uber Direct macht es möglich!
Andere Dinge in der physischen Welt verlieren dagegen an Relevanz - beispielsweise das Call Center. Häufig führt die KI-Variante des Kunden-Supports auch heute noch zu viel Frustration, aber die Richtung ist klar. Neuester Datenpunkt: Letzte Woche wurde bekannt, dass OTTO fast 500 Stellen in seinen Call Centern abbaut und einige davon komplett schließen wird. (Ecommerce News)
Das war’s für heute - und so geht es weiter
Beim nächsten Mal findet ihr in diesem Newsletter auch den Link zu unserem Video-Podcast, in dem Otto und ich von der E-Commerce Expo berichten. Wer ungeduldig ist, hält einfach schon im Laufe der aktuellen Woche Ausschau auf unserem YouTube-Kanal!
Bis nächste Woche!
Christian & das Comsysto Reply e-Commerce Lab