Im März fiel in Deutschland der Startschuss für Einkäufe über TikTok! Fulfilment By TikTok (FBT) hat nach einigen Verzögerungen seine Dienste hierzulande eingeführt. Höchste Zeit, dass wir uns das Thema Social Commerce in diesem Kontext genauer ansehen. Comsysto Reply realisiert seit über 15 Jahren komplexe e-Commerce-Lösungen für Kunden aus allen Branchen. Parallel dazu verfolgen und analysieren wir relevante Trends in unserem e-Commerce Lab, um schon heute bereit für die Herausforderungen von morgen zu sein. Unsere Insights teilen wir hier - jede Woche dienstags!
Diese Einführung von FBT ist Teil der strategischen Expansion von TikTok, um seine E-Commerce-Präsenz international zu stärken. Dabei liegen aktuell besonders große europäische Märkte wie Deutschland, Frankreich und Italien im Fokus (Ecommerce News). ByteDance, das Unternehmen hinter TikTok, ist dabei, sich international als starker Wettbewerber gegenüber Branchenriesen wie Amazon und Alibaba.com zu positionieren. Während diese Unternehmen derzeit den Markt dominieren, wächst ByteDance gemessen am “Activity Revenue” (Definition ECDB) derzeit deutlich schneller als alle anderen (ECDB) - das bringt definitiv eine spannende Dynamik in die Branche.
Was bedeutet Social Commerce überhaupt?
Der entscheidende Vorteil von Social Commerce (Definition von Shopify) liegt in der Integration des Einkaufs direkt aus der Social-Media-App, was die Conversion-Rate von potenziellen Interessenten zu tatsächlichen Käufern erheblich steigert. Diese nahtlose Verbindung zwischen der Entdeckung des Produkts und dem Kaufabschluss hat definitiv das Potenzial, Kaufprozesse zu beschleunigen oder erst zu ermöglichen - und damit natürlich einen direkten Einfluss auf die Umsatzzahlen.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Social Commerce keineswegs ein kurzlebiger Trend ist, sondern die Art und Weise, wie wir online einkaufen, fundamental und nachhaltig verändert. Unternehmen, die diese Gelegenheit nutzen und sich frühzeitig als Vorreiter positionieren, können schon heute profitieren! Und hier gibt es unterschiedliche Ausbaustufen - von der reinen Verwendung von Social Media als Vertriebskanal über einen Corporate Account bis zu echtem provisionsbasierten Influencer-Marketing.
Warum spielen soziale Medien eine so entscheidende Rolle für das zukünftige Wachstum im E-Commerce?
Jüngere Zielgruppen, also die Käufer der Zukunft, verbringen durchschnittlich fast drei Stunden täglich auf Social-Media-Plattformen. Selbst bei den 30- bis 40-Jährigen liegt diese Verweildauer bei über zwei Stunden täglich (soax). Diese intensive Nutzung eröffnet enorme Möglichkeiten im Marketing, insbesondere natürlich im Bereich Content-Marketing. Durch ansprechende, informative und vor allem unterhaltsame Inhalte - nur diese gehen wirklich viral - können Produkte und Marken ihren potenziellen Käufern nähergebracht werden. Mehr dazu beschreibt beispielsweise dieser Artikel im e-Commerce Magazin. Potentiell ist Social Commerce also der Verkaufskanal der Zukunft.
Ebenfalls wichtig: bei Social Media ist Personalisierung und damit ein effektives Empfehlungssystem sozusagen “built in”. Allen Nutzerinnen und Nutzern maßgeschneiderten Content anzuzeigen ist letztendlich das Kerngeschäft jeder Social Media Plattform. Und diese Form der Personalisierung erhöht auch die Wahrscheinlichkeit von Käufen, da Nutzern genau das gezeigt wird, was ihren Interessen entspricht. Und natürlich eröffnet Social Commerce auch einen sehr wertvollen Feedback-Kanal. Beide Effekte führen zu einer intensiveren Bindung zwischen Kunde und Marke und unterstützen eine nachhaltige Umsatzsteigerung.
Wenn Content, in dem ein bestimmtes Produkt platziert wird, besonders gut ankommt oder sogar imitiert wird führt das zudem zu “Social Proof", einem psychologischen Effekt (Wikipedia), der auch im e-Commerce Umfeld erklärt, warum Kunden Empfehlungen von anderen Kunden oft ein überproportional hohes Gewicht geben. Und es wird noch besser: Es gibt ja nicht nur Corporate Accounts und Influencer, sondern auch echte Kontakte in sozialen Netzwerken. Und auch diese echten Kontakte liken Content oder leiten ihn sogar explizit weiter. In dem Fall ist der am Ende für den Händler positive psychologische Effekt der Empfehlung sogar noch stärker ausgeprägt.
Das war’s für heute - und so geht es weiter
So weit die Theorie. Um die Social-Commerce-Strategie auch in der Praxis zu optimieren, bietet beispielsweise Shopify wertvolle Tipps zur Maximierung der Conversion-Rates auf verschiedenen Social-Media-Plattformen. Dabei werden durchschnittliche Conversion-Raten je Plattform als wichtiges Benchmarking-Tool hervorgehoben, um den Erfolg zu messen und zu steigern.
Nächste Woche tauchen wir aber erstmal wieder tiefer in die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz für eine möglichst smarte Produktsuche ein und stellen eine Lösung vor, die wir in unserem e-Commerce Lab umgesetzt haben.
Bis nächste Woche!
Christian & das Comsysto Reply e-Commerce Lab